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12. 06. 2019.

Die Kirche des Heiligen Nikolaus in Novo Brdo wird zum katholischen Tempel

Der ruinierte orthodoxe Bau wurde in der Geschichte auch als Moschee bezeichnet und jetzt steht neben den restaurierten Fundamenten geschrieben, dass diese Kirche eine Kathedrale sei

 

Überreste der Kirche in Novo Brdo (Foto: Z. Rakocevic)


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Ende Mai erschienen der Ministerpräsident des selbstdeklarierten Staates Kosovo Ramush Haradinaj und der deutsche Botschafter mit Sitz in Pristina Christian Heldt an den Fundamenten der Kirche des Heiligen Nikolaus unter der Festung in Novo Brdo. Sie kamen, wie es in spärlichen Nachrichten bekannt gegeben wurde, um den Restaurierungsende dieses zerstörten Tempels zu feiern. Deutschland besorgte das Geld und Haradinaj schrieb später auf seinem Facebook-Profil das Folgende: „Die artanische Kathedrale ist als Kultur- und Religionserbe eine Geschichte für sich, sie bereichert unsere Identität und zeugt von Koexistenz in diesen Gebieten.“

Er vermittelte ein gutes Gefühl und Freundschaft eines „freundlichen Staates in der Identifikation und Restaurierung des Kulturerbes im Kosovo.“ Was lässt sich für einen durchschnittlichen Kenner der lokalen Umstände an diesen Worten erkennen? Was sind Artanische Kathedrale und kosovarisches Kulturerbe? Es scheint eine neue Kommunikationsart und eine neue Terminologie zu sein, welche sich zum Ziel setzt, den serbischen Charakter von Novo Brdo zu löschen – die artanische Kathedrale ist eigentlich eine orthodoxe Kirche und Artana ist der albanische Name, mit dem in der „neuen Wirklichkeit“ diese wichtige mittelalterliche Burg und Lokalität im Kosovo bezeichnet wird.

Die Bezeichnung „Kathedralischer Tempel“ weist darauf hin, dass hier die Kathedra, der Sitz von Erzbischöfen aus Novo Brdo war. Es geht um keine Kathedrale mit der Bedeutung katholische Kirche, wie diejenigen, die die Restaurierungsarbeiten verrichtetet hatten, neben den restaurierten Fundmenten schrieben. Dieser Irrtum sollte den nichtwissenden Besucher in der neuen „Deutung der Geschichte“ davon überzeugen, dass es hier um eine katholische Katedrale geht.

Trübes Spiel mit Namen passt zur Formulierung „Kosovarisches Kulturerbe“. Darin sollte man das serbische, osmanische und albanische Kulturerbe integrieren. Obwohl dieses Konzept abgewiesen wurde, lebt es immer noch als eine Art Ideologie und Übergangsperiode, in der die serbische, osmanische und albanische Kulturidentität mit der Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft verschwinden würden, und alles dem kosovarischen Kulturmodell untergeordnet würde.

In einer kurzen Mitteilung, welche einen regnerischen Besuch in Novo Brdo ankündigt, spricht die deutsche Botschaft in Pristina genau so in einem verallgemeinernden Ton von „vielfältigem Kultur- und Religionserbe vom Kosovo“. Das Ziel der Restaurierung sei, ihre „turbulente Geschichte“ zu zeigen, es wird angeführt, dass sie im 14. Jahrhundert gebaut worden sei, dass sie „Transformationen durchgelaufen hat, einschließlich des Versuchs, sie in eine Moschee zu verwandeln“, und danach wird noch hinzugefügt, „dass die Kathedrale in erster Linie als eine katholische Kirche in der unmittelbaren Nähe von der Festung in Novo Brdo gebaut wurde“.

Geht es hier um eine katholische Kirche und haben die Fachleute des Archäologischen Instituts vom Kosovo und Experte aus dieser Institution das mit jemandem besprochen? Alte rötliche Säulen wurden auf den Kapitellüberresten aufgebaut, welche früher die Bogen des Tempels des Heiligen Nikolaus getragen hatten und grob behauter weißer Marmor wurde ihnen noch hinzugefügt. Der Narthex und der Zentralteil des Tempels wurden mit gehauenem Stein überschüttet. Der Altarraum, der ansonsten aus drei Altären besteht, wurde nur aufgelockert und nicht mit Steinen überschüttet.

Die Geschichte von Novo Brdo wird kontinuierlich gefälscht, vor zehn Jahren stand an den Tafeln an dieser Lokalität geschrieben, dass ihre Entwicklung von Venezianern, Juden und Bewohnern Dubrovniks beeinflußt worden sei. In diesen Texten werden Serben mit keinem einzigen Wort erwähnt und die Große Serbenwanderung von 1690 wurde als „massenhafte Auswanderungen an anderen Orten wie in der Türkei, in Mazedonien, und auch in anderen Städten im Kosovo (Gnjilane, Pristina, Prizren, Vucitrn, Mitrovica)“ dargestellt. Als Hauptgründe für die Wanderung werden schwierige wirtschaftliche Situation, verschiedene politische Gründe und lange kalte Winter angeführt.

Die Fakten und die Geschichte besagen etwas ganz anderes, und der Erzbischof von Bar Marin Bici berichtet während seines offiziellen Besuchs in Novo Brdo 80 Jahre vor der Großen Wanderung, dass die Türken die „schöne und kostbare Kirche der serbischen Despoten“ in eine Moschee verwandelte. Marko Popovic und Igor Bjelic führen das im Buch „Kirche des Heiligen Nikolaus, die Kathedrale von Novo Brdo“ an. Sie ziehen die wissenschaftliche Schlußfolgerung, dass diese Angabe bei den archäologischen Ausgrabungen bestätigt wurde und „ermöglicht hat, dass Überreste der orthodoxen Kirche des Heiligen Nikolaus, des ehemaligen kathedralischen Tempels von Novo Brdo, an der durchsuchten Lokalität erkannt werden.“ Diese umfangreiche Studie weist auf ihr Schicksal, einen Friedhof im Komplex, den Schmuck aus den Gräbern, Stoffüberreste, die Keramik, steinerne Plastik, das Verhältnis zur Morava-Schule, Geld hin, sie beruht aber im Gründe auf der Untersuchung von architektonischen Überresten und gebauten Grabkonstruktionen, sowie der verfügbaren Dokumentation.

Aufgrund dieser Untersuchungen unterscheiden Popovic und Bjelic fünf Perioden des Baus vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, einschließlich zwei letzter Perioden, als die Kirche in Moschee verwandelt wurde. Die Entwicklung der Stadt und Bevölkerungszufluss führten zum Aufbau von Tempeln, sowie des orthodoxen Tempels des Heiligen Nikolaus, während katholische Gläubige – Sachsen, Bewohner Dubrovniks und Händler vom Küstenland – ein eigenes Haupttempel hatten, der als Sächsiche Kirche bekannt war und sich in der urbanen Mittelzone befand.

Die Kirche des Heiligen Nikolaus war für eine Weile der Sitz von Erzbischöfen aus Lipljane und Gracanica, welche auch den Titel der Erzbischöfen von Novo Brdo trugen und einer von ihnen – Nikanor – gründete 1539 die Druckerei in Gracanica. Im Daten- und Fragmentenüberfluß betont Professor Bozo Zakovic, dass in Dokumenten öfter orthodoxe als katholische römisch-katholische Priester erwähnt wurden und dass der heutige Name Artana niergendwo erwähnt wurde. Die Antwort der Wissenschaft ist klar und eindeutig und läuft Gefahr, durch die neue ideologische Grundlage hiesiger Gesellschaft gedämpft zu werden. In diesem Fall wurde auch gegen einige der Grundgesetze gestoßen, welche aus dem Ahtisaari-Plan in der Verfassung vom Kosovo übernommen wurden. Nach diesem Gesetz zählt Novo Brdo zu geschützten Gebieten und es ist dort nicht möglich, ohne Besprechung mit der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) und der serbischen Gemeinschaft irgendetwas zu unternehmen. Diese Tatsache wurde völlig ignoriert und die SOK und das Erzbistum von Raska und Prizren wurden nach ihrer Meinung nicht gefragt. Auf die von „Politika“ an die deutsche Botschaft in Pristina gerichtete Bitte, die Rede vom Botschafter Heldt oder eine Meldung von den Überresten der Kirsche des Heiligen Nikolaus zur Verfügung zu stellen, wurde geantwortet, dass sie den Text der Rede nicht hätten, weil er ihn nicht vorbereitet habe und dass das Ereigniss keine Aufmerksamkeit in den Medien hervorgerufen habe.

Auf die zusätzliche Frage, ob der Botschafter Heldt am Ende der Restaurierungsarbeiten der katholischen Kirche dabei war, und nach der Frage, ob er sicher ist, dass es eine katholische Kirche ist, wurde geantwortet, dass wir eine Antwort später bekommen würden. Bis zur Veröffentlichung dieses Textes ist keine Antwort erfolgt. Spärliche Berichte in den Medien auf der albanischen Sprache besagen, dass der Botschafter, der nach Pristina nach seinem Dienst im Vatikan gekommen ist, sich an den Fundamenten der kathedralischen Kirche des Heiligen Nikolaus den Archäologen bedankt habe, die, wie er sagt, in keinen guten Umständen arbeiten, „aber dafür kämpfen, woran sie glauben und das ist, vielfältige Geschichte dieses wunderschönen Landes aufzubewahren“, wie „KOHA.net“ berichtet. In der Wirklichkeit scheint „der Glaube der Archäologen“ eine fragliche Kategorie zu sein und steht im ernsthaften Widerspruch zur Wahrheit und Wissenschaft.

Am Ende bleiben folgende Fragen offen: wie werden diese Deutungen, Relativierungen und Aneignungen die Serben beeinflußen, welche in Novo Brdo die Mehrheit ausmachen? Wie wird die katholische Kirche darauf reagieren und wurde sie überhaupt von den Arbeiten benachrichtigt? Können die Verwaltung im Kosovo, die internationale Gemeinschaft und albanische Fachinstitutionen ohne jegliche Folgen auf diese Weise die Geschichte, materielle Kultur, Geistigkeit und Identität des Gebietes fälschen?

 

Autor: Živojin Rakočević

Quellehttps://bit.ly/2I41nee

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